Hinter der Linse: Chris Kaula

Der Alltag verschluckt oft wichtige Details: Nicht nur in fernen Ländern, Naturschutzgebieten und Reservoirs sind echte Naturschätze zu finden. Sie liegen auch hier – direkt vor unseren Füßen. Dabei ist die urbane Natur keineswegs weniger schützenswert als Steinbock, Adler und Co. Chris Kaula hat sich auf die kleinen und großen Wunder vor unserer Haustür spezialisiert. In aufwändiger, oft monatelanger Arbeit gelangen dem Naturschutz-Influencer einmalige Fotos – von Hamstern, aber auch von den größten Waldeulen Europas: Der Habichtkauz ist zurück – auch in Deutschland. Chris Kaula erzählt im Interview über seine Arbeit, die unterschiedlichsten Projekte, über Elch und Luchs in Deutschland und darüber, dass der Feldhamster schon lange kein Plagegeist mehr, sondern bereits vom Aussterben bedroht ist.

Hallo Chris. Du bist offiziell Influencer für Naturschutz. Was genau ist das, und wie kamst du dazu?


Aufgewachsen bin ich in Mittelhessen, zwischen dem Taunus und der Wetterau. Schon meine Großeltern nahmen mich dort oft mit raus in die Natur, wo sie mir vieles zeigten. Damals war mein großer Traum Biologe zu werden. Mittlerweile konnte ich diesen Traum Realität werden lassen, mit Bachelor in Biologie und Master in Zoologie. Schon während des Studiums habe ich mich auf die Ornithologie, also die Vogelkunde versteift. Dazu bin ich Naturfotograf, was sich ganz wunderbar vereinen lässt.


Die Fotografie kam dabei erst mit der Zeit dazu. Nach meinem Bachelor durfte ich 2012 eine große Forschungsreise auf die Falklandinseln unternehmen. Für diese einmalige Unternehmung beschäftigte ich mich erstmals ernsthaft mit der Fotografie. 

Wie schützt ein Influencer die Natur?


Mein großes Ziel ist die Förderung der Artenkenntnis. Außerdem nutze ich meine Reichweite, um Naturschutzprojekte vorzustellen. Dieses Jahr war ich beispielsweise bei einer Bartgeier-Auswilderung des LBV dabei. Ich arbeite auch viel mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz zusammen. Da gibt es große und kleine Projekte, sowie Fotodokumentationen, die ich anschließend kostenlos zur Verfügung stelle. Dort habe ich mich auch intensiv mit dem Feldhamster beschäftigt. Die Wiederansiedlung des Habichtkauzes habe ich über mehrere Jahre während meines Studiums in Wien begleitet. All diese Projekte kann ich zusätzlich mit meinen Bildern effektiv untermalen. 


Auf welchen Kanälen bist du aktiv?


Primär auf Instagram und YouTube, wobei YouTube für meine Arbeit wichtiger ist als Instagram. Dort kann ich die Zuschauer direkt und persönlich ansprechen, das schafft eine viel engere Bindung. Mittlerweile veröffentliche ich dort alle paar Tage ein neues Video. Oft geht es dabei über die Tierwelt vor unserer Haustür, aber auch über weiter entfernte Regionen, über die Natur im Allgemeinen und natürlich auch viel über die Fotografie an sich.


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