Editorial | Herbst 2019
DAMALS WIE HEUTE
Die Zeit scheint zu rasen. Der letzte Schnee ist doch gerade erst geschmolzen! Und trotzdem: Die Tage werden kürzer und kühler. So vergeht Jahr für Jahr. Vieles hat sich geändert, manches dagegen überhaupt nicht. Die ursprüngliche Art und Weise, wie wir die Berge erleben zum Beispiel. Mit einem E-Mountainbike habe ich mich futuristisch den Forstweg hinaufschieben lassen. Nur um danach auf wilden Felsbergen Abenteuer wie vor einhundert Jahren zu erleben. Ganz pur und unverfälscht.
Die Fotografenfamilie Heimhuber aus Sonthofen zeigt mit ihren steinalten Bildern nicht nur wie die Berge früher aussahen, sondern auch wie wir uns darin bewegten. Spannende Fotorelikte, unschätzbar wertvoll, präsentieren wir in der Rubrik Hinter der Linse.
Ganz klassisches Bergsteigen kann man auch im Regionenspecial Kleinwalsertal erleben. Kommt mit auf eine kurze, wilde, Bergfahrt und auf urige Alpen, direkt neben dem Trubel der Kanzelwand, aber trotzdem in deren Schatten.
Michael Wohlleben erlebt die Berge auch wie damals, ganz ohne technische Hilfsmittel. Nur ist er am Wettersteingrat dabei ungleich schneller als jeder andere vor ihm. Begleitet ihn bei 7000 Höhenmetern und 70 Kilometern, die er in nur 35 Stunden zurücklegte. Ein Meilenstein!
Schon älter als eintausend Jahre sind die Wege im Ötztal. Und trotzdem wurden sie erst dieses Jahr zum Ötztaler Urweg verknüpft. Was einmal wichtige Handels- und Transportwege waren, ist heute ein erlebnisreicher Wanderweg, der das Ötztal aus längst vergessenen Blickwinkeln zeigt.
Unsere Redakteurin Susa tauchte für 24 Stunden in das Sennerleben auf der Alpe Mittelberg. Sie berichtet von einem harten Job, ehrlich und aufrichtig. Mit kurzen Nächten und anstrengenden Tagen. Damals wie heute. In dieser Herbstausgabe verknüpfen wir immer wieder Altes mit Neuem. Was dabei entsteht, sind die Alpen wie wir sie heute kennen. Vieles wird sich noch ändern, beispielsweise die Almwiesen. Eines aber wird immer bleiben: Mit der Art und Weise in den Alpen aktiv zu sein, entscheiden wir, wohin der Weg geht.
Wir haben es in der Hand!
Euer Benni Sauer
Chefredakteur
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