Jahrein, jahraus! Wie im Zillertal die Zeit vergeht

Vor 120 Millionen Jahren sah unser Planet noch ganz anders aus. Damals driftete die afrikanische Kontinentalplatte nach Norden – und steuerte direkt auf die eurasische Platte zu. Diese Kollision dauerte mehr als 100 Millionen Jahre. An ihrem Ende war unser Planet um ein Gebirge reicher. Ein Gebirge, in dessen Herzen gewaltige Gletscher, wilde Schluchten und ausgesetzte Gipfel das Bild beherrschen. Viele Millionen Jahre später nannten die Menschen dieses Herz Zillertal.

Noch heute lassen sich die Spuren dieser längst vergangenen Zeiten überall im Zillertal finden. Logisch: Die Berge und Täler sind nicht zu übersehen. Aber auch anderswo zeigen sich Spuren. Gigantische Felsen, aalglattgeschliffen von den Eismassen, die hier über viele tausend Jahre das Gestein zerrieben. Und schaut man ganz genau hin, dann sind da auch noch die Granate. Kleine, anfangs meist unscheinbare Mineralien, die häufig wie Splitter in anderen Gesteinsarten verschmolzen sind und nur im Glimmerschiefer mineralisieren. Ausgearbeitet ergeben sich in den Zillertaler Granaten die tollsten Farben. In den Hochlagen des hinteren Zillertals in Nordtirol wurde vom späten 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert Granat als Halbedelstein abgebaut und zu Rohsteinen für den Edelsteinmarkt verarbeitet. Der rotfunkelnde Kristall ist ein traditioneller Schmuckstein und verleiht der Zillertaler Tracht seit dieser Zeit einen royalen Touch.


Zurück zum Zillertal als touristisches Ziel. Ganz gleich, ob nun Skifahrer, Wanderer, Bergsteiger oder Mountainbiker ihre Freizeit im Zillertal verbringen: Sie alle bewegen sich auf einem eindrucksvollen Zeugen der Zeitgeschichte. Ein Umstand, der sich zu wissen lohnt. Denn das Zillertal gehört Dank seiner Lage im sogenannten Tauernfenster zu einer der spannendsten und komplexesten geologischen Gebieten der Alpen!



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