Wie aus Kindern Gipfelstürmer werden
Klettern, Kraxeln und die Welt entdecken? Das tun Kinder meist schon ganz von allein. Wenn die Kinder allerdings erst einmal höher und weiter als am heimischen Klettergerüst steigen wollen, ist die erste Bergtour schnell geplant. Mit der richtigen Ausrüstung, guter Bekleidung und der richtigen Herangehensweise, wird ein Ausflug in alpines Gelände schnell zum Abenteuer mit Erinnerungsgarantie. Dabei kann gerade diesen drei Aspekten gar nicht genug Bedeutung zugesprochen werden. Wir haben uns mit Experten darüber unterhalten, wie der erste Gipfel zum Erfolg – und noch wichtiger: nicht zum letzten Gipfel wird.

Teil 1: Die Bekleidung | Nachhaltig, komfortabel und mitwachsend!
klar: Die Bekleidung für den jeweiligen Bergsport ist spezifisch bis ins kleinste Detail ausgetüftelt, hochfunktional und natürlich komfortabel zu tragen. Allerdings wollen auch Kinder nicht unter unbequemen Regenjacken schwitzen. Der deutsche Outdoor-Ausstatter VAUDE hat sich daher einiges einfallen lassen, damit die Kids gemeinsam mit ihren Eltern jeden Schritt in der Natur genießen können. Egal bei welchem Wetter.
„Grundsätzlich unterscheidet sich bei uns die Produktentwicklung für Kinderbekleidung nicht wesentlich von der der Erwachsenen. Die Qualitätsstandards sind ähnlich, allerdings mit noch größerem Fokus auf Sicherheit, Bewegungsfreiheit und strapazierfähige Materialien.“ Benedikt Tröster, PR-Manager bei VAUDE in Tettnang, ergänzt außerdem, dass bei Kinderbekleidung auch besonders auf einfache Bedienbarkeit geachtet wird. Reißverschlüsse und Rucksackschnallen beispielsweise müssen auch von kleinen Händen schnell und einfach zu bedienen sein.
Während Bekleidung für Erwachsene oft von Profi-Athleten mitentwickelt und getestet wird, hat VAUDE das „Testlabor“ gleich unterm eigenen Dach: Die betriebseigene Kita, das VAUDE Kinderhaus. Gemeinsam mit externen Kindergärten und Familien finden sich hier viele kleine Freiwillige, um neue Produkte ausgiebig in Alltagssituationen zu testen. „Und nicht zuletzt haben viele unserer Produktentwicklerinnen – es sind tatsächlich überwiegend Frauen – selbst Kinder und wissen daher sehr gut, worauf es ankommt.“
Neben Funktionalität und Komfort, arbeitet man in Tettnang aber auch daran, möglichst umweltverträglich und nachhaltig zu arbeiten. Und so verwundert es auch nicht, dass VAUDE ein „Mitwachssystem“ entwickelt hat. „Diese Produkte verfügen über verlängerbare Säume und spezielle Futtereinsätze, die sich leicht auftrennen lassen, sodass Ärmel und Hosenbeine um mehrere Zentimeter verlängert werden können. Auch unser Zip-In System bei Jacken ist sehr beliebt, sodass man eine Außenjacke mit einem Fleece, einer Weste, oder einer dicken Isolationsjacke verbinden kann.“ Kombiniert mit abriebfesten und robusten Materialien können die Kleidungsstücke so länger getragen, Ressourcen eingespart und der Geldbeutel geschont werden.
„Es geht darum, ein möglichst langlebiges Produkt zu bieten, dass lange in Gebrauch ist und gerne verwendet wird. Das fängt schon beim Design, der Farb- und Materialauswahl an. VAUDE verfolgt eine ambitionierte Klimastrategie, d.h wir reduzieren unsere Emissionen konsequent, sowohl am Standort in Tettnang als auch in der weltweiten Lieferkette. Der Verzicht auf PFAS bezieht sich im übrigen auf unsere gesamte Kollektion. Außerdem arbeiten wir seit über 20 Jahren mit bluesign®-zertifizierten Stoffen und achten auf faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette.“ Tröster merkt zudem an, dass die Kinderkollektion zu 100 % PFC-frei ist und verstärkt recyceltes Polyester, GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle und erneuerbare Materialien genutzt werden. Bei VAUDE wird Kinderbekleidung also auch aus alten PET-Flaschen und sogar ausgedienten Autoreifen hergestellt. Und Tröster verweist noch auf eine weitere neuartige Technologie aus dem Hause VAUDE: Pflanzenbasierte Anti-Moskito-Ausrüstung mit natürlichem Geraniol, die Mücken und andere Insekten ohne schädliche Chemie fernhält. Umweltfreundlicher Komfort für Kids auf Tour!
Aber auch nach vielen Jahren des Gebrauchs geht es am Ende des Lebenszyklus irgendwann darum, die Materialien weiter als Ressource verwenden zu können. VAUDE arbeitet daher verstärkt daran, geschlossene Textilkreisläufe zu etablieren. Auch im Kaufverhalten der Eltern sieht Tröster einen Trend zu mehr Nachhaltigkeit: „Lieber ein hochwertiges, langlebiges Teil kaufen, das sich weitergeben oder verkaufen lässt, als günstige Fast-Fashion-Produkte, die nach einer Saison kaputt sind.“ Und wenn beim Toben dann doch mal etwas kaputtgeht? „Dann deckt unser Reparaturservice alles ab, was technisch machbar ist: Reißverschlüsse, Nähte, Druckknöpfe, Innenfutter oder Rucksack-Schnallen einnähen – sogar stark beanspruchte Kniepartien. Wir stellen ebenso Ersatzteile zur Verfügung, damit Eltern kleinere Reparaturen selbst machen können.“
In Zukunft will man bei VAUDE Kindern auch spezifische Bekleidung für ihre jeweiligen Aktivitäten bieten, ohne aber den Multi-Use-Gedanken zu verlieren. „Tatsächlich geht es auch darum, bereits bestehende Produkte immer weiter zu verbessern. Im Sinne der Langlebigkeit durch Einsatz anderer Materialien und vor allem im Sinne der Nachhaltigkeit durch neue Marktinnovationen.“

Teil 2: Im Falle des Falls | Sicherheitsausrüstung für Kinder
Sind die Kinder gut eingekleidet, kann es schon Richtung Gipfel gehen, oder? Durchaus, wenn keine technisch anspruchsvollen Wegabschnitte die Benutzung (und Beherrschung) einer kinderspezifischen Sicherheitsausrüstung erfordern. Schon einfache Wanderungen können absturzgefährdete Abschnitte aufweisen. Unverzichtbar wird die Schutzausrüstung dagegen beim Klettersteiggehen oder Felsklettern. Aber was macht kindergerechtes Bergsportequipment eigentlich aus?
Isny im Allgäu, der Hauptsitz von Edelrid: Die Geschichte des Produzenten von Kletter- und Bergsportausrüstung geht weit zurück, sogar bis ins Jahr 1863, als der Betrieb hauptsächlich noch Seile und Leinen fertigte. Heute gehören neben Seilen auch Klettergurte, Klettersteigsets und weitere Schutzausrüstung zum Portfolio. Seit 2017 gehört zu Edelrid auch Red Chili, vor allem bekannt für Kletterschuhe. Die Produktmanager in Isny wissen also genau, worauf es bei Ausrüstung für Kinder ankommt – und das ist in erster Linie die Passform.
„Wir haben mit FRAGGLE und FINN mehrere Kinderkomplettgurte in XXS und XS im Programm. Dazu kommt der Kinderbrustgurt KERMINT und der Kinderkletterhelm KIDS Shield.“ Edelrid-Produktmanagerin Silvia Andres erklärt außerdem, warum Komplettgurte, oder die Ergänzung eines Hüftgurts mit Brustgurt, besonders bei Kindern sinnvoll sein kann. „Kleinen Kindern fehlt häufig noch die Rumpfstabilität. Ein Komplettsystem sorgt für einen höheren Einbindepunkt. Dadurch wird die Gefahr des kopfüber Umkippens verhindert.“ Andres fügt hinzu, dass bei Kindern, die bereits über eine ausreichende Stabilität verfügen, durchaus auch auf einen Schultergurt verzichtet und nur ein Hüftgurt genutzt werden kann. „Das gilt allerdings nicht für übergewichtige Personen, oder Personen mit schwerem Rucksack und deswegen ungünstigem Körperschwerpunkt – auch hier kann die Kombi aus Brust- und Hüftgurt sinnvoll sein.“ Auch in Isny wird bei der Entwicklung von Kindergurten auf die Umwelt geschaut: Kindergurte können mitwachsen, ebenso wie die Bekleidung von VAUDE. Ein großer Einstellbereich machts möglich. Zudem wird auch hier bluesign®-zertifiziert produziert, nach strengen Umwelt- und Gesundheitsstandards. „Damit Kinder problemlos mit den Gurten zurechtkommen, lassen sich die Gurte außerdem weit öffnen. Sie sind so konstruiert, dass sich die Beinschlaufen nicht verdrehen können und immer ein einfaches Einsteigen möglich ist. Außerdem sind selbst die Materialschlaufen ausreichend fest vernäht. Ein versehentlich falsches Einhängen kann daher nicht zum Absturz führen.“ Clevere Details: Der FRAGGLE verfügt über eine dorsale Öse am Rücken, beispielsweise zum Schwingen, zum Nachsichern der Kinder in alpinem Wandergelände oder beim Erlenen der ersten Schwünge auf der Piste.
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