Portrait: Simon Gietl

Das Dreihundertseelendorf Oberwielenbach. Auf knapp 1.300 Metern. Einen Steinwurf von Bruneck entfernt. Hier wächst Simon Gietl auf. Der Blick in den Süden reicht weit. 


"Laufen und Skifahren, das hat mich damals interessiert. Sogar bei einigen Rennen war ich dabei. Dass aber die Theorie der Schule nichts für mich ist, habe ich schnell gemerkt."


Etwas Gutes kann Gietl aus der Schulzeit dennoch ziehen: Die Fähigkeit, sich auf sich selbst zu verlassen. Im Alleingang. Mit klaren Zielen vor Augen. Der Praktiker schließt erfolgreich eine Tischlerlehre ab. Danach setzt er weiter auf seine Stärken. 


"Klettern, vor allem Erstbesteigungen, sind ein Handwerk, das man wie Tischlern erlernen kann. Ich hatte also einen Vorteil – konnte gut mit Hammer und Haken umgehen."


Leidenschaft. Hartnäckigkeit. Und brennen, für das, was er tut. Als Simon mit erst 18 Jahren das Klettern entdeckt, ist noch gar nicht klar, wohin seine Fähigkeiten ihn führen.  


"Wir machten so gut wie jeden Fehler,

aber wir lernten schnell."


Die Clique braucht in dieser Zeit viele Schutzengel – doch sie kommt unbeschadet davon. Inspiration findet Gietl bei einem Alpinisten aus der Nähe: Hans Kammerlander. Der schrieb mit Messner schon 1984 Geschichte, als die beiden Gasherbrum II (8.034 m) und Hidden Peak (8.080 m) überschritten. Immer wieder verschob Kammerlander die Grenzen des Möglichen. Gietl aber faszinieren besonders die Enchainments – also das Aneinanderreihen mehrerer Routen.


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