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Nordisk

1901 in Dänemark: H. O. Lange, Sohn eines Kolonialwarenhändlers, gründet im Alter von nur 23 Jahren die Fjerfabrik A/S in Kopenhagen. Er handelt mit Rohwaren und teilverarbeiteten Produkten, hauptsächlich Daunen und Federn. Nur sieben Jahre später ist aus der kleinen Fabrik ein international agierendes Unternehmen gewachsen. Anfang 1908 gründete Nordisk Fjer eine Niederlassung in China. 1917 eröffnete Northern Feather Works Ltd. in New York. Zu dieser Zeit werden auch schon Bettwäsche, Decken und ähnliche Produkte produziert. Nordisk Fjer entwickelt sich zunehmend zu einer Marke, die Feder- und Daunenprodukte nicht nur herstellt, sondern auch entwickelt und produziert.

Erstmals in Kontakt mit der Outdoorbranche kommt Nordisk im Jahr 1941, mit der Entwicklung und Produktion von Schlafsäcken. Diese Schlafsäcke gleichen anfangs noch einfachen Decken und Kissen. Die Outdoor-szene wächst aber schnell – und so auch Nordisk. Denn dort erkennt man sofort die Wichtigkeit des wachsenden Outdoormarktes und gründet die Nordisk Fritid in Malmö, Schweden. Ziel dort ist es, Produkte für den Outdoormarkt zu entwickeln, die innovativ, funktionell und von höchster Qualität sind. Dieses Vorhaben mündet in der Marke „Caravan“, eine der ersten echten Outdoor-Marken überhaupt!


Bis 1977 liegt der Fokus von Nordisk noch immer stark auf Schlafsäcken und Matten. Erst im Jahr 1977 kommt der Outdoor-Stein umfangreich ins Rollen. Den ersten Zelten folgen schon 1979 Rucksäcke, später Kochgeschirr, Schuhe, Kompasse, Messer und Fahrradtaschen. Caravan mausert sich zum ersten Outdoor-Vollausstatter, entwickelte sich zeitgleich aber in eine ganz neue Richtung: Design! Immer häufiger sind die Produkte nicht nur praktisch und hochwertig, sondern auch modisch und schick!


2005 wird Nordisk vom Unternehmer und Outdoor-Enthusiasten Erik J. Møller gemeinsam mit zwei weiteren Teilhabern gekauft. Seitdem stehen Produkte, Produktentwicklung und Kundenzufriedenheit im Fokus. Seit 2010 konzentriert man sich überwiegend auf die wichtigsten Märkte wie Europa und Asien. Mit der Eröffnung eines eigenen Büros in Asien, kann Nordisk nun noch besser und schneller alle Prozesse, von der Produktion bis hin zur Auslieferung an den Händler, steuern. Zur gleichen Zeit etabliert man eine Produktentwicklungsabteilung, welche mit entsprechenden Produkten den Markenanspruch Nordisks untermauert. Außerdem wird das komplette Erscheinungsbild von Nordisk überarbeitet. Hervorgehoben werden soll damit das dänische Design, aber auch skandinavische Werte und das historische Erbe von H. O. Lange.

2012. Ein gutes Jahr für Nordisk. Ein Schlafsack-Modell räumt reihenweise Preise ab. Den deutschen und dänischen IF-Award, den OTS-Award sowie den Outdoor- und Red Dot Design-Award. Dieses Modell ist selbst heute noch unter dem Namen Oscar in der Kollektion und wird permanent weiterentwickelt. Mittlerweile besteht sein Inneres aus einer „high end“-Füllung, gewonnen zu 100 % aus recycelten Plastikflaschen. Ähnlich erfolgreich ist ebenfalls seit 2012 das Telemark 1 ULW Zelt. Als besonderes Highlight dieses Zeltes gilt von Anfang an ein ultraleichtes Gewicht und ein winziges Packmaß. Vier Jahre später entwickelte Nordisk das leichteste Zelt der Welt. 


2020: Nach 15 Jahren enger Zusammenarbeit und gemeinsamer Geschäftsführung, schließen sich Yeti und Nordisk offiziell zu einer einheitlichen Outdoor-Marke zusammen. Im Folgejahr wird in einem neuen Domizil „Die Manufaktur“ in Görlitz eröffnet: Dort findet die Produktion der Daunenschlafsäcke statt. Die Räumlichkeiten bieten allerdings genügend Platz um den nachhaltigen Care & Repair Service auszuweiten und für das gesamte Portfolio anzubieten. Um die großen Baumwollzelte zu reparieren bedarf es Maschinen in beachtlichen Dimensionen und „Raum“ zum Hantieren. Mit dieser Manufaktur setzt Nordisk ein starkes Zeichen für nachhaltiges und gemeinschaftliches Handeln. Die dänische Outdoor-Marke produziert aber nicht nur weiterhin in Deutschland, sie investiert auch in neue, hochmoderne Einrichtungen, um die Entwicklung als Daunenspezialist weiter voranzutreiben. Die deutschen Wurzeln von Nordisk gehen dabei aber noch weiter zurück, als nur bis zur Eröffnung der Manufaktur im Jahre 2020.

1983 in einer Küche in Sachsen. Ein deutscher Bergsteiger plant eine Winterexpedition nach Tadschikistan. Was ihm dafür noch fehlt: Ein warmer Schlafsack für eisige Bedingungen. Die zündende Idee hatte schließlich die Frau des Bergsteigers. Sie füllte die Daunen der heimischen Decken einfach in einen selbstgenähten Schlafsack. Der Plan ging auf und die besorgte Ehefrau hatte ihrem Mann trotz frostiger Nächte nach einigen Wochen gesund und munter wieder. So war nicht nur die Expedition gerettet, sondern auch die außergewöhnliche Marke Yeti erschaffen, die auf Handwerkskunst, Innovation und die Verwendung des feinsten Isoliermaterials basiert: Daunen. Im Laufe der Jahre entwickelte Yeti weiterhin hochwertige Daunenprodukte. Auch nach der Zusammenarbeit mit der dänischen Outdoor-Marke Nordisk im Jahr 2005 und einer großen Überschwemmung im Jahr 2010, welche die Produktion und die Zentrale komplett zerstörte, blieb die Produktion in Görlitz – wo sie bis heute zu finden ist. Dort wird noch immer jeder einzelne Schlafsack in aufwändiger Handarbeit befüllt und vernäht.


„Wir bestehen darauf, die bestmöglichen Schlafsäcke mit dem kleinstmöglichen ökologischen Fußabdruck herzustellen.“ Erik. J. Møller, CEO von Nordisk erklärt weiter: "Wir nehmen den Prozess selbst in die Hand. Denn nur auf diese Weise lässt sich ein erstklassiges Schlaferlebnis mit dem Tierschutz und der Nachhaltigkeit vereinen. Aus diesem Grund produzieren wir jeden einzelnen Daunenschlafsack in unserer eigenen Fabrik in Deutschland von Hand und verwenden dabei ausschließlich upgecycelte und rückverfolgbare europäische Daunen – und das schon seit 40 Jahren!" Man ist also stolz auf die Tradition, produziert verantwortungsbewusst und bietet einen ressourcenschonenden Service für alle Nordisk Produkte: Care & Repair. Produkte werden also ohnehin schon mit Fokus auf Langlebigkeit entwickelt und produziert. Falls aber dennoch mal etwas zu reparieren ist, bietet Nordisk einen hauseigenen Reparaturservice an. Für Produkte, die ein Leben lang halten.


Im Laufe der Zeit hat sich Nordisk also schon allerlei Herausforderungen gestellt. Einige davon sind aus dem eigenen Anspruch, wie beispielsweise die Aufgabe, eine komplettes Camp-Set für zwei Personen unter dem Gewicht von nur zwei Kilogramm zu entwickeln. Minimalistisch aber funktionell, zuverlässig und schnell aufgebaut. Akribisch entwickelt von passionierten Produktentwicklern die ihr Headquarter in Silkeborg, dem dänischen Outdoor-Eldorado aufgeschlagen haben. Das entwickelte 2 kg Camp besteht aus Zelt, Matten, Schlafsäcken und einer Isolationsbekleidung. Minimalistisch, ohne auf guten Schlaf zu verzichten? Leicht, ohne auf Wärmeleistung zu verzichten? Und winzig klein zu verpacken, ohne auf Komfort zu verzichten? Nordisk gelang mit dem 2 kg Camp, dank cleverer Details und neuartigen Materialien, genau das.

Autor: Benni Sauer

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