Herzschlag Berglauf
Höhenmeter für Höhenmeter kämpfen sich Trailrunner den Berg hinauf. Mal schneller, mal langsamer, mal laufend, mal gehend, aber immer über Stock und Stein, durch Wälder, über Wiesen oder schmale Bergpfade. Eine, die diese Herausforderung liebt, ist Sarina Berchtold. Sie verrät, worauf es ankommt, wie sie sich auf ihre Läufe vorbereitet und was sie antreibt.

Ein breites, ansteckendes Lächeln ziert ihr Gesicht. Sarina Berchtold steht auf dem Heuberg, Hirschegg und Riezlern liegen ihr zu Füßen. Aufgewachsen im Kleinwalsertal, sind die Berge seit jeher ihr Wohlfühlort. In jedem ihrer Worte schwingt die Liebe zu ihrer Heimat mit. Als geografische Exklave ist das Tal nur von Deutschland aus erreichbar. „Ich fühle mich nicht als Österreicherin. Wir sind Walser“, so Berchtold. Eine eigene kleine Welt, mit einer eigenen Identität.
Hier oben, auf über 1.380 Metern, steht sie nun mit ihrer Gruppe: Vier Trailrunning-Anfänger, die wenig bis gar keine Erfahrung mitbringen. Gemeinsam blicken sie auf das Tal, bereit für das Abenteuer, das vor ihnen liegt. Aufregung mischt sich mit Vorfreude. Die Bedingungen könnten an diesem Sommermorgen kaum besser sein: Trockene Wege, angenehme Temperaturen und Wälder, die ausreichend Schatten spenden. Sarina Berchtolds Enthusiasmus überträgt sich spürbar auf ihre Laufanfänger.
Doch noch ist Zurückhaltung gefragt. „Vor jedem Lauf steht das Aufwärmen auf dem Programm. Mit das Wichtigste beim Trailrunning“, betont Sarina Berchtold nachdrücklich. „Die abwechslungsreichen Bewegungen und das unebene Gelände fordern den Körper anders als das Laufen auf Asphalt.“ Trailrunning erfordert eine gute Körperstabilität. „Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur, der unteren Extremitäten und der Beinachsenstabilität sollten fest ins Training integriert werden“, so Sarina Berchtold. Ein stabiler Körper gibt in schwierigem Gelände mehr Sicherheit und schützt vor Verletzungen. Gerade auf unebenem Untergrund sind eine starke Mitte und kontrollierte Bewegungen entscheidend, um Schritt für Schritt sicherer und selbstbewusster zu werden.

Trailrunning für Einsteiger
Dann geht es los. Erst noch langsam, dann schneller. Mit jedem Schritt wächst das Vertrauen in den Weg und in den eigenen Körper. Tatsächlich eignet sich Trailrunning auch hervorragend für Anfänger, manchmal sogar besser als das tägliche Joggen auf hartem Untergrund. Der weichere Waldboden schont die Gelenke, und die natürlichen Auf- und Abwärtspassagen ermöglichen einen sanften Wechsel zwischen Laufen und Gehen. Gerade für Einsteiger perfekt. Für Anfänger ist Trailrunning oft überraschend zugänglich. Sarina erinnert sich an ihren eigenen Einstieg: „Am Anfang dachte ich, ich müsste gleich durchrennen wie auf Asphalt. Aber beim Trail geht es viel mehr darum, auf den Körper zu hören und die Umgebung wahrzunehmen.“ Für den Einstieg braucht es nicht viel: bequeme Laufschuhe mit gutem Profil, etwas Neugier und den Mut, auch mal Gehpausen einzulegen.
Auf den einfacheren Abschnitten gibt Sarina Technik-Tipps: Bergauf helfen kleine, gleichmäßige Schritte, begleitet von einem leicht nach vorne geneigtem Oberkörper und bewusstem Atmen. Beim Bergablaufen ist es wichtig, nicht zu bremsen oder nach hinten zu lehnen, sondern aufrecht zu bleiben und mit dem Vorfuß oder dem ganzen Fuß aufzusetzen. Besonders wichtig: der Blick. „Den Fokus immer ein paar Schritte nach vorne richten. So kann man frühzeitig erkennen, was kommt und schneller reagieren.“
Und das Beste daran: Es ist um ein Vielfaches abwechslungsreicher als die immer gleiche Runde um den Block. „Das Naturerlebnis motiviert ungemein und macht Lust, dranzubleiben“, so Sarina Berchtold. Zwischendurch bleibt die Gruppe immer wieder stehen. Nicht aus Erschöpfung, sondern um durchzuatmen, die Aussicht zu genießen. Genau das ist Trailrunning auch, bewusst in der Natur sein und das Glück spüren.
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