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Früher auf verbotenen Wegen heute auf drei Höhenlagen

Es ist ein nebliger Herbsttag im Oktober 1909. Die kühle Luft schmeckt nach Schnee und lässt erahnen, dass der Winter nicht mehr lange auf sich warten lässt. Vor allem Seraphin Berktold und Hans Stanger, die schon seit der Dämmerung in einem Latschengestrüpp auf der Lauer liegen, macht die Kälte zu schaffen.

Sie verharren jedoch in ihrem Versteck, denn sie wollen die Wilderer abpassen, die jedes Jahr aufs Neue über den Schrofenpass kommen. Die Hirten sind mit ihren Viehherden schön längst wieder ins Tal gezogen und haben die Alphütten leer zurückgelassen.


Auf einmal wird die Stille des frühen Morgens durch laute Schüsse durchbrochen. Es ist das Zeichen, auf das die Jäger gewartet haben. Nun beginnt die Jagd. Auf die Wilderei stehen zu dieser Zeit hohe Strafen. Wer mehrfach erwischt wird riskiert schon mal den Tod am Galgen. Trotzdem handelt es sich dabei um kein unbekanntes Szenario im Rappenalptal.


Der Schrofenpass ist ein schmaler Gebirgspfad, der am Ende des Tals direkt durch steil abfallende Felswände führt. Der Pfad verbindet den Ort Oberstdorf mit dem Tirol. Ursprünglich wurde die Strecke als Handelsweg angelegt. Viehhändler, Salzsäumer und viele mehr nahmen den anstrengenden Aufstieg regelmäßig in Kauf, um ihre Waren in der Gemeinde Oberstdorf verkaufen zu können. Zeitweise wurde auf dem Schrofenpass sogar eine Zollstation eingerichtet.


Neben den offiziellen Handelsgeschäften, war der Gebirgspfad aber auch attraktiv für andere, zwielichtigere Aktivitäten. In einer Zeit, in der Armut und Hunger sehr verbreitet waren, gehörten Schmuggel und Wilderei zum Tagesgeschäft.

Rappenalptal. Der schmale Schrofenpass windet sich aber nach wie vor durch die Felswände hindurch und führt mit spektakulären Ausblicken bergauf. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Voraussetzung, damit man den Spuren der früheren Schmuggler und Wilderer folgen kann.


Wer übrigens wissen möchte wie die Wilderei-Geschichte aus dem Jahr 1909 ausgegangen ist, findet hier das tragische Ende der Geschehnisse: Blogartikel "Auf verbotenen Pfaden"


Übrigens, über den Schrofenpass führt auch die anspruchsvolle Heckmair-Route. Eine Mountainbike-Strecke die von Oberstdorf nach Riva am Gardasee in Italien führt. Die Route ist nach Andreas Heckmair benannt, dem Sohn des berühmten Bergsteigers Anderl Heckmair. Andreas Heckmair hat die Route im Jahr 1989 ausgearbeitet und befahren, wodurch sie zu einer bekannten und herausfordernden Mountainbike-Strecke wurde.


Wer es etwas gemütlicher angehen lassen will, kann die Schönheit der Allgäuer Alpen aber auch vom Tal aus erleben. Sieben Seitentäler führen von Oberstdorf aus in die umliegende Bergwelt. Dabei bietet jedes Tal sein eigenes kleines Highlight. Im Trettachtal ist es der Christlessee, der mit seiner tiefblauen Farbe und der Eigenschaft, selbst in den kältesten Tagen nicht zu gefrieren, beeindruckt.

Wer sich für das Skispringen interessiert sollte unbedingt der Heini-Klopfer-Skiflugschanze im Stillachtal einen Besuch abstatten. Die Schanzenanlage gehört zu einer der größten weltweit. Einmal auf dem Absprungturm zu stehen und in die schwindelerregende Tiefe zu blicken, wie die Athleten während der Wettkämpfe, gehört zum absoluten Must Do während einem Oberstdorf Urlaub.


Um in die Geschichte und Kultur der Region einzutauchen, sollte man unbedingt dem Bergbauerndorf Gerstruben, das am Beginn des Dietersbachtals liegt, einen Besuch abstatten. Die alten, inzwischen unbewohnten, Holzhäuser erinnern an vergangene Tage in der Geschichte Oberstdorfs. Ein besonderes Naturschauspiel dort ganz in der Nähe ist eine Wanderung durch den Hölltobel. Diese Tobelwanderung führt vorbei an Wasserfällen und bietet an heißen Spätsommertagen Abkühlung durch den Wassernebel des Dietersbachs. Mit dem Ende des Alpsommers, beginnt im September die ruhigere Zeit in Oberstdorf. Nun bietet sich die Gelegenheit, Entspannung zu finden und die Seele baumeln zu lassen.


Vor allem das Wandern ist im Herbst ein besonderes Erlebnis. Die klare, frische Luft lädt förmlich dazu ein, einmal tief durchzuatmen. Und während die Bergspitzen oft schon weiß gezuckert sind, weil in den Hochlagen bereits die ein oder andere Schneeflocke gefallen ist, leuchten die Blätter der Laubbäume in den buntesten Farben. Mit etwas Glück kann man auch das Wetterphänomen „Obheiter“ beobachten. Dabei liegen die Tallagen unter einer dichten Wolkendecke. In den Bergen jedoch kann man bei strahlendem Sonnenschein hinabschauen auf ein weißes Wolkenmeer.

Auf den über 200 Kilometern Wander- und Radwege in 3 Höhenlagen wird jeder Aktivurlauber fündig. Egal ob es die ausdauernde Wanderung sein soll, ein gemütlicher Spaziergang oder eine sportliche Mountainbiketour: Die Möglichkeiten in Oberstdorf sind unbegrenzt und einen besonderen Tipp haben wir auch noch! Für Oberstdorfer Übernachtungsgäste sind viele geführte Touren, weitere Aktivprogramme des Gästeprogramms und das Busfahren im Gemeindegebiet kostenlos. Die Gästekarte Allgäu-Walser-Premium-Card gibt’s direkt bei Anreise!


Die Bergbahnen wie Nebelhorn-, Fellhorn- und Söllereckbahn erleichtern den Aufstieg auf die Berge. Bis Anfang November sind die Anlagen in Betrieb. Und wer bei Gastgebern mit dem Angebot Bergbahnen inklusive übernachtet, kann die Bahnen in Oberstdorf und dem benachbarten Kleinwalsertal sogar kostenlos nutzen.


Empfehlenswert vor jeder Tour ist der Blick in den Oberstdorfer Bergsportbericht. Täglich aktualisiert liefert er neben Wettervorhersagen auch alle wichtigen Informationen über die Verhältnisse auf den Wanderwegen, dem alpinen Wegenetz und Freizeiteinrichtungen im Gemeindegebiet. Dies ist vor allem in den Herbstmonaten sehr hilfreich, wenn die ersten Schneefälle schon die Hochlagen zugedeckt haben. Darüber hinaus findet man im Bergsportbericht alle Infos zu den Alpen, den Schutzhütten oder den Infrastruktureinrichtungen rund um Oberstdorf.


Buche jetzt deinen Herbsturlaub in Oberstdorf und erlebe das Hochgefühl der Alpen:

www.oberstdorf.de

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